Cosima von Bonins k(Jnstlerische Praxis hat seit Anfang ihrer<br > Laufbahn viele Facetten: Sie arbeitete gleichzeitig in verschiedenen<br > Medien， pr~sentierte Einzelausstellungen， kollaborierte mit anderen<br > K(Jnstlern， organisierte Gruppenprojekte， produzierte Videos und<br > Performances， veranstaltete Feste und trat als DJ auf. ，，Ihr Werk -<br > und dazu geh6ren Installationen， Objekte， Fotos und Filme - rea-<br > giert sehr aktuell auf das Bed(Jrfnis einer jSngeren KOnstlerlnnen-<br > Generation， mit Materialien aus der allt~glichen Wirklichkeit modell-<br > haft R~ume zu schaffen， in denen sich jede~ Objekt als Wegweiser<br > in einem komplexen Labyrinth unterschiedlict~r Erinnerungsfelder<br > bewegt. Komplex ist auch das Beziehungsnet~ in dem Cosima von<br > Bonin arbeitet， und aus dem heraus sich imm~wieder~ unterschied-<br > liche Kooperationen mit Kollegen und Kolleginne~ im Spannungsfeld<br > zwischen Bildender Kunst und Musik ergeben. Diese sowohl auf<br > eine inhaltliche wie auch personenbezogene Diskursivit~t angelegte<br > Arbeitsstrategie schafft aus der Perspektive einer m6glichen<br > Rezeption der Werke von Bonins eine Art Leitsystem， mit dem sich<br > die unterschiedlichen Bedeutungsfelder analysieren lassen."1<br > ，，Cosima von Bonins Arbeit nimmt in der derzeitigen Flut von<br > Arbeiten， die sich dem Themenkomplex Design-lnnenarchitektur/<br > private Lebenswelten meist mit coolem Kunststoffmobiliar anzu-<br > n~hern versuchen， eine eigenwillige Position ein. 2 Sie bedient<br > sich vor allem allt~glicher Gegenst~nde. Wesentliches Gestaltungs-<br > prinzip ist die Kombination yon Material-， Form-， Farb- sowie High<br > and Low-Kontrasten. Immer wieder finden sich Referenzen an das<br > pers6nliche Leben der K(Jnstlerin， aber auch Verweise auf kL~nstleri-<br >sche PersSnlichkeiten， die in den Kontext ihrer eigenen Arbeit inte-<br >Ein geflochtenes Weidenhaus tr&gt den Titel ，，1980 Dickinson<br >College - New Student Orientation." Die T~r ist verschlossen， die<br >Fenster sind vergittert. Das Ganze ~hnelt einem HOhnerstall der<br >luxuriSseren Art. Findet sich im Titel etwa eine Anspielung darauf，<br >dab sich die Kunst nur bunkerhaft zur~ckziehen kann， um zu Oberle-<br >ben， oder aber dab die Akademie for den Studenten ein Gef~ngnis<br >darstellt， aus der die Kunst sich immer wieder befreien muS， indem<br >sie mit vorherrschenden Akademismen， Stilen und Traditionen<br >brechen muS?<br ><br ><br >